Susanne Klatten und Stefan Quandt, das Geschwisterpaar, das den BMW-Konzern geeerbt hat, geben ein Interview, in dem sie darüber heulen, dass niemand mit ihnen tauschen möchte, weil das Leben als Multi-Milliardär echt knallhart ist. Das ist Meinungsfreiheit, die beiden haben im Leben sowieso noch nichts aufgrund ihrer Kompetenzen erreicht, mag also durchaus sein, dass sie doof wie Toastbrot sind und deshalb gar nicht merken, was sie da für Rülpser ablassen.
Für mich unterstreichen solche Interviews aber sowieso nur, wer die wirklichen Arschlöcher auf dieser Welt sind. Nämlich sozial abgehängte Menschen, die die AfD wählen, weil sie kurz vor dem Existenzminimum herumkrabbeln müssen. Diesen Vollidioten kann so eine rechte Rotzpartei tatsächlich glaubhaft vermitteln, dass Menschen auf der Flucht die Schuld an ihrem persönlichen Hartz4-Elend tragen. Während die reichste Frau Deutschlands und ihr schwerreicher Bruder gen Presse stottern, wie schrecklich aufreibend es ist, sich täglich am Telefon und in Konferenzen Millarden in den Arsch zu blasen, was sie ihrem schlimmsten Feind nicht wünschen würden.
Ich halte Hass sowieso für keine Lösung und einen schlechten Ratgeber, aber wenn man ihn entwickelt, dann sagt das Feindbild schon sehr viel über den persönlichen Charakter aus. Nachvollziehbar wäre Hass auf jeden Fall, wenn man nicht weiß, was man am Monatsende noch zu Essen bekommt, während Gesundheitsminister über den luxuriösen und völlig ausreichenden Hartz4-Satz philosophieren oder Geschwister, die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben, aber trotzdem seit Geburt einen auf Onkel Dagobert machen, über ihr hartes Los jammern. Wie kann man sich in so einer Situation aber als Sündenbock Menschen aussuchen, die selber nichts mehr haben und sogar ihre Heimat verlassen mussten? Und wieso fällt man da sogar neidisch auf Lügen über die staatliche Unterstützung dieser Ärmsten der Armen rein, obwohl hier ganz andere Leute für eine soziale Gerechtigkeit extrem bluten müssten?
Die Antwort ist ganz einfach: Den abgehängten Wutbürgern geht es nicht darum, dass ihr Leben besser wird, sie wollen, dass es anderen noch schlechter geht. Wenn sie nicht ganz unten angekommen sind und noch auf andere spucken können, dann ist ihre Welt halbwegs in Ordnung. Also laufen sie den Bonzen sogar nach, solange die eine Partei gründen und andere Menschen in sozialer Reichweite so tief unten halten, dass der Abschaum jeder Gesellschaft noch eine Fußmatte hat. Mit der Taktik können sie dann sogar hohe Abgeordnetengehälter einheimsen und selber zum Bonzen mutieren, Hauptsache Kevin Koma und Mandy Meschugge werden für sie erreichbare Feindbilder geliefert, an denen sie sich abreagieren können. So widerlich ...