Tja eine Frage über die ich mir innerhalb des Jahres wirklich meinen Kopf zerbrochen habe. Nebenbei habe ich darüber sogar nen ewig langen Text in meiner
Kolumne geschrieben. Aber ich geh dennoch noch einmal auf ein paar Sachen ein.
Wenn ich hierbei aber mal von meiner persönlichen Meinung ausgehe war das vergangene Jahr sehr wechselhaft. Zu Beginn wurden meine Befürchtungen noch nicht bestätigt, denn die Shows waren wirklich gut und es wurden zum Teil auch die richtigen Leute gepushed. Die Fehde zwischen Flair und Lethal war grandios und auch Abyss rockte lange Zeit.
Zwar hatte man auch dort schon viele Veränderungen, die mir sauer aufstießen, aber das war in den vergangenen Jahren nicht wirklich anders. Wie sehr hat mich die Geschichte um die Main Event Mafia im Jahr zuvor frustriert und ich war heilfroh, als man das endlich beendete. Mit dem neuen Ring kann ich mich auch beispielsweise bis heute nicht anfreunden und die Rampe, die man anfangs hatte sorgte ebenfalls dafür, dass gerade die X-Division Wrestler und Tag Teams sehr stark eingeschränkt waren, weil sie kaum noch aus dem Ring fliegen konnten.
Gegen Mitte des Jahres brach dann irgendwie das ganze Kartenhaus zusammen und es ging stetig bergab. Zwar hat auch mich die "They"-Story ziemlich gefesselt - zumindest zu Beginn - jedoch wurde da dann auch immer merh deutlich, wer sich dahinter verbirgt und ich ahnte böses. Die X-Division verschwand dann auch immer mehr aus den Shows und die Anfangs starken Worker bauten immer mehr ab oder fanden gar nicht statt. Spätestens nach Bound for Glory und der Auflösung von They hat TNA dann schließlich ein Niveau erreicht, was ich persönlich nicht für möglich gehalten habe. Man scheint wirklich ins Bodenlose zu stürzen.
Natürlich kann man jetzt auch nicht alles schlecht reden. Ein Douglas Williams hat bspw. das Jahr seines Lebens hingelegt, die Guns sind groß rausgekommen (Leider hat man es erneut verpasst, sie durch einen Main Event Spot zu Stars zu machen) und auch die Knockouts haben sich mehr oder weniger wieder gefangen.
Allerdings überwiegen dennoch die Probleme und schlechten Entscheidungen. Das fing mit der Verpflichtung gewisser Freunde zu Beginn des Jahres an, setzte sich durch den Titelverlust von AJ fort und endete schließlich mit einem Titelgewinn von Jeffrey, der TNA und den Titel endgültig in die Lächerlichkeit und Bedeutungslosigkeit verdammte. Dass man jemanden, gegen den ein solches Verfahren überhaupt läuft einstellt ist schon schlimm genug, ihn dann aber auch noch zum Repräsentanten der Show/Company zu machen schießt wirklich den Vogel ab.
Insgesamt kann man denke ich sagen, dass TNA nicht mehr die Company ist, die mich über einige Jahre so fasziniert hat. Ich habe diese Mischung aus Indy und MainStream geliebt und fand vor allem das Wrestling und die Crowd überragend. Gerade die X-Division hatte mich in den früheren Jahren angezogen und nicht mehr gehen lassen. Umso schmerzvoller ist es nun anzusehen, was aus der Division und allgemein auch der Liga geworden ist.
Auch finanziell dürfte das Jahr ein ziemliches Loch in die Kasse gerissen haben. Leider kennt man ja keine genauen Zahlen, aber wenn man die Gehälter der Topstars bedenkt, die schwachen PPV Buyrates, die miserablen Houseshow-Zahlen und auch die nicht besser gewordenen Ratings dann muss das einfach so sein. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass höhere Merchandise Einnahmen das ausgeglichen haben. Dafür zieht TNA einfach zu wenig.
Was sollte man also ändern? In meinen Augen muss man wieder zurück zu seinen Wurzeln. Man sollte nicht versuchen sich mit der WWE zu messen, sondern wieder eine Alternative werden. Mit starker X-Division, starker Tag Team Division (die ist immer noch gut) und starken Knockouts. Ferner sollte man endlich mal damit beginnen, eigene Star zu kreiren anstatt sich immer nur auf Zukäufe aus WWE/WCW/ECW zu verlassen. Das geht nicht ewig gut und dann steht man vor dem nichts.
Die Zukunft von TNA ist aber wirklich schwer zu schätzen. An eine Pleite glaube ich nicht, dafür ist der Konzern hinter TNA doch zu stark und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man wirklich so fahrlässig mit dem Geld umgegangen ist. Man wird Risiko gegangen sein, aber wohl nicht auf Teufel komm raus. Allerdings erwarte ich stetig sinkende Ratings, die sich unter der 1.0 Marke ansiedeln werden. Zwar gibt es immer Leute, die den aktuellen Kurs gut finden, aber trotz aktuell stabiler Ratings rechne ich damit, dass man mehr und mehr Stammfans verliert und diesen Verlust nicht auffangen kann. Man kann nur hoffen, dass bald ein Umdenken einsetzt, bevor es wirklich zu spät ist.