Da haben wir definitiv eine Grundlage zum Diskutieren.
Ich finde das Ende sehr emotional und interessant gemacht, "glücklich sterben" sieht für mich deutlich anders aus. Natürlich, die Feinde wie Lydia und die Nazis wurden dramatisch zur Strecke gebracht, je nach Geschmack auch übertrieben, doch vor allem Walter starb definitiv nicht glücklich. Seine Vorstellungen von Familie konnte er in Staffel 5 nicht mehr aufrecht erhalten, sein Bild als "Heisenberg" bröckelte und allgemein seine Monopolstellung schien in Vergessenheit zu geraten. Das, was er letztlich wollte, ist vollkommen gescheitert. Dann kam als "Höhepunkt" eben der Krebs zurück und brachte ihn zur Strecke. Ironie des Schicksals. Er blickt nicht stolz auf sein Werk zurück, sondern wehmütig auf seine "einzige" Leistung im Leben. Im Methlabor lief er zu Höchstformen auf, vergleicht man W.W. mit dem Mann am Anfang der Staffel, der Chemielehrer, der unglaublich unauffällig und erfolglos Lehrer ist. Das war seine einzige Leistung. Und wenn wir davon sprechen, was die Fans tatsächlich gewollt hätten, da wäre mir eher eine dauerhafte Zusammenführung von Jesse und Walter in den Sinn gekommen.Ich hatte häufig das Gefühl, dass die Fans Jesse und W.W. wieder "zusammen" haben wollen. Und den Fans wird in der gesamten Serie ein Spiegel vor's Gesicht gehalten, die trotz der widerlichen Taten von White weiterhin auf seiner Seite stehen, was natürlich unglaublich paradox ist. Damit spielt die Serie ganze Zeit, und auch am Ende. White ist sicherlich nicht als Held gestorben.
Und zu deiner besagten Szene: Da muss ich dir teilweise zustimmen. Klar, das "Leben lassen" war wirklich übertrieben, vor allem, da die Nazis sehr skrupellos dargestellt wurden und die Ausnahme wenig Sinn machte. Auch wenn es sich eher nach verzweifeltem Suchen einer Ausrede anhört, meiner Meinung nach hatten die Nazis und W.W ein durchaus "geschäftliches Verhältnis". Vielleicht wollte man sich W.W. warm halten, ich weiß es nicht. Habe die Szene allerdings nicht so störend empfunden.
Wünsche dir auch ein frohes neues Jahr!
BTW: Der Döner für Tommy ist fällig!