Also jetzt geht es los mit der ersten Folge. Allerdings möchte ich das nochmal als Kostprobe hierherstellen und nocheinmal betonen, dass ich es nur weiterführen werde, wenn es auch weiterhin gut angenommen wird. @
Mantis @
Instant Classic @
AWESOME @
Spear @
Mark
Ausgabe 1:
Die WWE ist so nett die alten NXT-Folgen auf ihrem Youtube-Kanal kostenlos und in voller Länge zur Verfügung zu stellen, also dachte ich mir:
Hey nutz das doch mal um die Wurzeln einiger Superstars von heute, dem Stable, dem bisher als einziges The Shield den Ruf als bestes Stable des Jahrzehnts streitig machen könnte und der aktuell wohl besten Wrestlingshow im WWE-TV, zu erkunden. Dabei werde ich vorwiegend auf die Vergleiche zu heute, die Storylines und das Booking allgemein eingehen. Das Wrestling werde ich nur erwähnen, wenn es besondere High- oder Lowlights gab, denn über solides Wrestling muss man keine Worte verlieren.
Fangen wir also an: Bei NXT treten acht Rookies an. Jeder dieser Rookie hat einen Mentor aus dem Main-Roster. Bei dieser Auswahl scheint es keine Bemühungen um Chancengleichheit gegeben zu haben, denn einige Rookies haben Main-Eventer und Champions (Chris Jericho und The Miz) und andere Jobber, wie Carlito und R-Truth, als Mentor. Auch auf die Homogenität der Paare wurde anscheinend kein Wert gelegt, denn nur so lässt sich erklären, warum der "Partyboy" Darren Young mit dem Führer der StraightEdgeSociety CM Punk zusammenarbeiten muss.
Im Mittelpunkt dieser ersten Show stand Daniel Bryan. So wie es sich gehört für einen der später zum mehrfachen World-Champion werden wird. Er bestreitet das Eröffnungssegment und soll dabei in einer Promo Charackter zeigen, sonst würde sein Mentor Miz ihm welchen einprügeln. Es ist schon sehr ungewohnt Daniel Bryan glatt rasiert, mit kurzen Haaren und weder mit reitenden Walküren noch unter lauten Yes-Chants in die Halle einziehen zu sehen. Immerhin hatte er die große "Ehre" mit dem Song von Miz auftreten zu dürfen. Die Promo selbst war eher schlecht bis The Miz dazukam um sich als ehemaliger RealityTV-Star von Bryan, dem gestanden Indywrestler, beerdigen zu lassen. Seine Art "Charackter" in Bryan hinein zu "prügeln" lässt auch sehr stark zu wünschen übrig. Ein winziger Slap ins Gesicht, der sogar bei meiner kleinen Schwester härter ausgesehen hätte (sogar dieser eine schwuchtelige Vater aus der HighschoolMusical-SouthPark-Folge hat härter zugeschlagen) und dann ganz schnell ein feiger Rückzug. So mögen wir unseren Heel Miz. Backstage regt sich dann Bryan über The Miz auf, der ja was die Wrestlingerfahrung angeht, weit weniger zu bieten hat. Dabei kriegt er reingedrückt, dass bei WWE NUR zählt, was bei WWE passiert und dass er sich als kleiner Indy-Junge nicht so aufspielen sollte. Eine Haltung die sich leider bis heute nur sehr wenig geändert hat...
Auch bereitet mir seine Darstellung in der ersten Folge noch einige Probleme, da er zwar gegen den Heel gestellt einigermaßen sympathisch wirkt, aber mit der Arroganz, die er gegenüber der WWE an den Tag legt auch bei mir einige Minuspunkte sammelt. Also bleibt Daniel Bryan vorläufig unklar in seinem Gimmick.
Ganz anders sieht es da bei Heath Slater und seinem Pro Christian aus. Der ist, zumindest in dieser Folge, der einzige, bei dem man das Gimmick von damals auch heute noch klar und deutlich erkennen kann. Sie treten an gegen Michael Tarver und Carlito, die mir bezeichnenderweise fast überhaupt nichts sagen. Allerdings ist es, aus meiner sicht, eine gute Idee die Rookie mit ihren Pros als Tag-Team antreten zu lassen, so können die Jungen direkt von den alten Hasen lernen und profitieren. Der Sieg für Christian geht in Ordnung und er hat Slater gut als Face eingeführt, wohingegen Tarver mir immernoch nichts sagt, außer dass er irgendwann mal Mike Tyson die Hand geschüttelt hat und deshalb meint er könne kämpfen...
Was Daniel Bryan an Haaren fehlt, hat damals noch CM Punk mit sich herumgetragen. Und man kann es nicht anders sagen: Es sah damals bei ihm genauso wenig gut aus, wie heute bei Bryan. Das ist aber nichts gegen die Aufmachnung von Darren Young. Dessen Bild gehört ins Wörterbuch zur Erleuterung der Wortes "Fremdschämen". So fürchterlich, wie man ihn damals präsentiert hat, muss man fast schon sagen, dass es möglicherweise sogar ein Aufstieg wär ihn als das Bunny von Adam Rose in die Shows zurückzubringen.
Ganz anders hingegen wirkt David Otunga. Der ist schlichtweg cool. Da hat man genau gesehen, dass R-Truth nicht mehr als ein Anheizer für diesen "Star" ist. Denn mehr als sein "What's up?!" trägt er nicht zum Auftritt von Otunga bei. Dieser besiegt auch relativ schnell Young mit einem wahnsinnig hässlich aussehenden Spinebuster. Schade, dass dieser Kerl, der durch bloße Coolness schon in der ersten Folge über seinem Mentor steht, zum einen im Vorstellungsvideo, als unheimlich arrogant dargestellt wurde und zum anderen kein guter Wrestler zu sein scheint...
Kommen wir zum Main Event, wo Daniel Bryan gegen den Heel Chris Jericho antreten muss. Dieser war damals frisch gebackener World Heavyweight Champion, nachdem HBK bei Elimination Chamber gegen den Undertaker eingriff. Alleine dies Konstellation ist schon wahnsinnig unfair. Warum ist Bryan der einzige Rookie, der alleine gegen eine Pro antreten muss? Warum kämpft er nicht gegen Barrett, den Schützling von Jericho? (Barrett hat sich unheimlich gut und wahnsinnig schnell als klarer Heel herausgestellt indem er sagte, dass er Jericho gut findet und sich sehr freut sein Rookie zu sein)
Das Match war ordentlich und enthielt einen Spot der sogar heute noch manchmal in den Highlight-Videos zu Bryans-Kariere rausgekramt wird: Bryan springt aus dem Ring auf Jericho zu und dieser nutzt die Kraft in Bryans Bewegung um ihn gegen das Kommentatorenpult knallen zu lassen. Binnen weniger Sekunden hatte Bryan einen großen, übel aussehenden Bluterguß und man muss sich die Fragen stellen: Hat da einer der beiden was verbotcht, war es so geplant und nur etwas zu hart gelandet oder war genau das die Absicht dabei? Sollte es der letzte Fall sein, dann kann man Bryan nur bewundern für seinen großen Einsatz. Dass ein Neuling dann klar den Codebreaker abkriegt und in den Walls of Jericho aufgeben muss ist auch logisch. Zwar ist es sehr schade für Bryan, aber andererseits wäre es schon sehr unglaubwürdig gewesen wenn er nicht gegen den World Heavyweight-Champion verloren hätte.
Am Ende folgte noch eine Minute mit allen Highlights der Show. Sowas würde ich gerne auch heutzutage am Ende von Raw und Smackdown sehen.
Alles in allem: Für eine erste Show war diese Folge durchaus gut. Man hat einige neue Leute präsentiert und sich weitere für die nächste Show aufgehoben. Bisher scheint der einzige Unterschied zum heutigen NXT zu sein, dass es keine Mentoren mehr für die NXT-ler gibt.
Und weil er ja schon im Fokus stand noch ein Wort zu Daniel Bryan: Der Junge ist in 4 Jahren bei WWE, rein optisch, um mindestens 15 Jahre gealtert. Das sagt, denke ich, auch eine Menge aus....